Montag, 27. August 2012

Mo-Do, 20.-23.08

Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse von Montag bis Donnerstag.

Am Montag ist eigentlich neben der Arbeit an der Uni nichts spannendes passiert. Naja, muss auch mal sein.

Am Dienstag erlitt ich eine herbe Niederlage. Ich habe mir frühs extra 10 Minuten Zeit genommen um mit Hilfe der Google-Translator-Vorlesefunktion einen Satz einzustudieren. Ich habe diesen einen Satz, der mir Pfannkuchen mit Schweinefleisch bestellt, bestimmt 50 mal gehört und nachgesprochen. Selbstbewusst gehe ich also zu meinem Stamm-Frühstücks-Restaurant und freue mich schon auf die begeisterten Gesichter, dass ich nun endlich auf chinesisch bestellen kann. Aber bereits nach 3 Wörtern war klar: Irgendwas läuft hier schief. Soooooo bitter! Naja, am Ende habe ich doch bekommen was ich wollte, aber eben doch wieder nur mit Händen und Füßen. Das heißt: üben, üben, üben! Immerhin habe ich es an diesem Tag aber geschafft, meine Gastgeschenke zu verteilen, da alle Beschenkten mal gleichzeit anwesend waren. Abends haben Tobi und ich uns 400g Gouda geleistet. Der erste Käse seit 4 Wochen. Lecker. Noch besser wär ne Scheibe Leberwurstbrot... Oder Thüringer Klöße mit Entenbraten *dahin schmelz*. Aber man muss sich ja auch auf was zu Hause freuen können!

Am Mittwoch haben wir erfahren, dass wir unsere Wandertour am Wochenende auf den zweithöchsten Berg ("Xueshan", Snow Mountain, 3890m) hier in Taiwan nicht machen können, da es mal wieder einen Taifun gibt. Rrrrr, blöder Taifun. Tja, manche werden daher nach Singapur fliegen, aber so Großstädte reizen mich zur Zeit überhaupt nicht. Das heißt ich werde mit ein paar anderen Leuten in Taipei bleiben und mal schauen, was dann so abgeht. Mal ausschlafen wäre auch ganz schön. Und heute habe ich mit einer Taiwanerin aus der Uni auch noch einmal den Bestell-Satz geübt (bin frühs nicht zu dem Restaurant aus Scham, dafür gab es ein Snickers zum Frühstück). Aber diesmal fühle ich mich gewappnet.

Tja, aber irgendwas ist halt immer los. Diesmal hat das mit dem Satz zwar irgendwie geklappt, nur leider waren die Pfannkuchen aus. Und so prasselten wieder unverständliche Worte auf mich ein und wie immer war ich heillos überfordert. Am Ende gab es dann ein Sandwich für mich, mit Schinken, Käse und Gurke. Aber immerhin klappt die Getränkebestellung jetzt einwandfrei: in deutscher Lautschrift "Dahn bihng nai", wörtlich übersetzt: "Große Eis Milch" und man bekommt einen großen Becher kalten schwarzen Tee mit Milch und Eiswürfeln Mein Lieblingsgetränk hier. So viel (kalten) Tee wir hier habe ich auch noch nie getrunken.

Und wie immer Bilder zur Auflockerung.

Altes Japanisches Lagerhaus (für Opium) wird von Bäumen durchdrungen. Bäume ca. 60 Jahre alt:

Auch körperliche Ertüchtigung kommt nicht zu knapp.


Und so sehen die Fußgängerampeln in Taiwan aus. Man tut auch besser daran, am Ende zu rennen! (diese steht in Granada, Spanien. Kommt aber ursprünglich aus Taiwan :) )

Sonntag, 26. August 2012

So., 19.08 - Jiufen

Auch heute haben wir uns wieder sehr früh (9:00) getroffen. Unser Plan: Scooter (= Moped) ausleihen und an der Ostküste rum-cruisen. Die Wahrheit: Bus-Fahren und Touristenstadt sehen :P

Ausblick von Jiufen aufs Meer
Juifen + Meer + Umland
Und alles nur, weil der Scooter-Verleih keine Scooter mehr hatte! Tolle Wurst. Und wir dachte: Taiwan, Land der Scooter (gefühlt gibt es mehr Scooter als Einwohner), da kann es ja nicht so schwer sein auch so ein Ding zu bekommen. Aber anscheinend schon. Naja, macht nix. Sind wir (Killer-)Bus gefahren. Unser Ziel hieß nun Jiufen, eine Bergstadt im Nord-Osten von Taipei. In Juifen gibt es eigentlich gar nicht so viel zu sehen, außer viele Touristen und eine enge, vollgestopfte Gasse mit Hunderten von Lebensmittel-, Tee-, Souvenier- und Textilgeschäften. So viel Gedränge war gar nichts für mich und ich war froh, als wir nach 1h die Gasse endlich wieder verlassen konnten.



zu viele Menschen...
Aber es gab auch schöne Momente, und natürlich haben die was mit Essen zu tun. Oh, und wie ich gerade feststelle, beides mal etwas mit Eis. Zuerst gab es hier Wassereis. Die "Zubereitung" ist einfach. Man nehme einen großen Eisblock, 15x15x15cm und spanne ihn in eine Art Hobel-Vorrichtung ein. Dann dreht man an einem Rad, der Eisblock dreht sich noch viel schneller und wird unten abgehobelt. Man fange die Eis-Späne mit einem Pappbecher auf, füge noch etwas Maracuja und Mango Sirup hinzu et voila, fertig ist das Eis. Die zweite Eiskreation braucht auch einen Hobel (vlt. ist der Hobel das Erfolgsrezept). Aber hier braucht man einen richtigen Hobel, so wie man ihn sich bei Schreinerarbeiten vorstellt. Nur hobelt man kein Holz, sondern einen 50x50x50cm großen Erdnuss-Karamellblock. Diese Erdnussraspeln werden anschließend auf einem Pfannkuchen verteilt, 2 Kugeln Vanilleeis drauf, der Pfannkuchen wird zusammengefaltet und fertig! Beides sehr sehr lecker! Und eine willkomme Abkühlung in der Hitze.


Pfannkuchen, Erdnusraspeln und Vanilleeis
Handtuch gegen Sonnenbrand im Nacken. Kann auch gut zum Posen benutzt werden :)
Nach diesen ganzen Menschen war es dann mal wieder Zeit zum Wandern. Da hat man wieder seine Ruhe. Und heute brach ich meinen Widerstand einen Regenschirm als Sonnenschirm beim Wandern zu benutzen. (auch weil ich mir gestern einen kleinen Sonnenbrand zugezogen hatte). Die ersten 10 Minuten kommt man sich total bescheuert vor, aber dann ist es OK. Und es ist wirklich kühler und angenehmer. Und man wird wieder ein Stück taiwanischer, denn vor allen Dingen die Mädchen hier laufen sehr gerne mit Regenschirmen rum um sich gegen die Sonne zu schützen um ja nicht braun zu werden. Denn blass ist hübsch!

Die Wanderung dauerte nicht lange, nur 30 Minuten. Oben angekommen hatten wir einen wunderschönen Ausblick über den Ozean. Hachja, das war schön. Endlich mal wieder das Meer sehen. Durch diesen schönen Anblick motiviert gingen wir dann auch noch während des Sonnenuntergangs im angenehm warmen Wasser baden. Romatik pur :)

Sonnenuntergang beim Baden

Sa., 16.08 - Yangmingshan National Park

Es ist schon seltsam, dass ich an den Wochenende immer früher aufstehe als unter der Woche. Das liegt größtenteils daran, dass wir uns immer sehr früh treffen um besonders viel erleben zu können. Diesen Samstag haben wir uns schon 8:30 (da klingt sonst noch nicht mal mein Wecker) getroffen um wandern zu gehen. Als Ort haben wir uns den Yangmingshan National Park ausgesucht, der gleich an Taipei grenzt, man aber trotzdem ca. 1h mit Metro+Bus von der Innenstadt bis dort hin braucht.

Aufwärmübungen vor der Wanderung
Wandern bedeutet hier im Allgemeinen Treppen steigen. Steile Treppen! Grund dafür ist, dass die Berge sehr steil sind. Ich glaube ohne Treppen würde das fast gar nicht gehen. Es ist auf jeden Fall ziemlich anstrengend. Was noch erschwerend hinzu kommt sind die heißen Temperaturen von mehr als 30°C. Eigentlich ist man schon durchgeschwitzt, bevor man den ersten Schritt getan hat. Aber dafür wird man auch mit dem Anblick von exotischen Pflanzen und schönen Ausblicken über Taipei und Umgebung belohnt! Eine besonders schöne Aussicht ergab sich, als wir den Gipfel des höchsten Berges im Nationalpark (natürlich muss es immer der höchste Berg sein, wenn man sich eh schon abquält) erreicht hatten. Hier gab es immer ein Wechselspiel zwischen "in Wolken gehüllt sein und nur 30m weit schauen können" und "sehr gute Aussicht". Kurz bevor wir diesen Gipfel erreichten, wurden wir durch einen Taiwaner quasi indirekt zu einem Sprint herausgefordert. Challenge Accepted! Und so rannten wir quasi das letzte Stück nach oben, nahmen 2 Stufen auf einmal und sprangen kraftvoll um Kurven. Aber nach bereits 3 Minuten dachte ich: "Puh, das hälst du aber nicht mehr lange durch...", aber da gab der Taiwaner auch schon auf (pah, der hatte ja noch nicht mal Gepäck, so wir wir...). Glück gehabt :) Konnten wir die letzten 100m dann nur noch "zügig" zurücklegen.

Zwischenstopp + Pause, zu erstürmender Gipfel im Hintergrund



Erster! Und aus der Puste
Aussicht vom Gipfel

Und was macht man nach 4h anstrengenster Wanderung in praller Hitze? Klar, heiße Quellen! Es ist ja auch noch nicht warm genug... Leider hatte ich meine Badehose zu Hause vergessen und ich hatte schon die ganze Zeit befürchtet, dass ich leider nicht in diesen Genuss kommen kann. Aber ich hatte Glück! Denn bei diesen Quellen handelte es sich um jeweils getrennte Bereiche für Frauen und Männer. Und da muss man dann nackt rein gehen. Es war wie immer entspannend und auch diesmal hatte ich keinen Muskelkater nach dem Wandern. Vielleicht liegt das wirklich an den Quellen.

Am Abend durften wir dann noch ein 20minütiges Feuerwerk bestaunen, denn chinesischer Valentinstag stand vor der Tür. Solche Massenveranstaltungen sind ja immer sehr aufregend. Das geht schon mit der Anfahrt zum Platz des Geschens los. Vom Hauptbahnhof aus fuhren im 20-Sekunden-Takt (ungelogen!) Shuttle-Busse. Das sieht so aus, dass man sich an das Ende einer 200m (auch ungelogen), 2-Mann breiten Schlange anstellt und sich schon denkt "Das kann ja ewig dauern...", man aber feststellt: "Das geht aber verdammt fix hier!". Und so stiegen (naja, besser rannten) wir unter lautem Angebrülle (wir wurden die ganze Zeit mit "DANKE" angebrüllt, was etwas absurd wirkt) und getrillerpfeife von 10 Sicherheitskräften in den Bus. Hauptsache Lärm und Hauptsache laut :D

Wir waren schon 1.5h vor Beginn des Spektakels vor Ort und bekamen trotzdem nur mittelgute Plätze. Gut, dass ich so groß bin und die Taiwaner alle etwas kleiner ;) Somit standen dann nur noch ein paar Bäume im Weg. Um uns herum auf dem Platz waren sicherlich noch 5000 andere Leute. Oder gar noch mehr. Und dann begann das Feuerwerk, und ich muss sagen: "WOW". Ich habe noch nie ein so langes und großes Feuerwerk in Echt erlebt. Der Platz befand sich am Rand eines Flusses und die Raketen wurden von 2 Brücken aus gezündet. Und die Feuerwerks-Kugeln waren sooooo riesig! Und wie genießt man so ein Feuerwerk am Besten? Richtig, in dem man es mit dem Handy filmt und sich nebenbei auf dem Display anschaut! Ich glaube so gut wie alle Taiwaner hielten ihr Handy oder ihre Kamera oder beides Richtung Himmel. Homo Faber Momente vom Feinsten :) Und ungefähr 10Sekunden nach Ende waren irgendwie auch alle schon wieder weg. Was ich aber sehr schön fande, ist, dass auch gleich aufgeräumt wurde. Nur 5min später sah der Platz wie nie benutzt aus und fast nichts erinnerte mehr daran, das hier gerade eben noch 5000 Menschen waren.

Dienstag, 21. August 2012

Mi-Fr, 15.-17.08 Heiße Quelle + Vorglühen + Elephant Mountain

Da an diesen drei Tagen nicht allzuviel passiert ist, gibt es dafür jetzt einen Sammel-Eintrag.

Am Mittwoch waren wir in den heißen Quellen von Beitou. Beitou ist ein Stadtteil von Taipei und von mir aus braucht man ca. 1.5h mit der Metro bis dorthin (von Tür zu Tür). Im Gegensatz zu den heißen Quellen in Wulai waren die in Beitou etwas kommerzieller, aber dafür auch besser aufbereitet. Es gab mehrere Becken über mehrere "Etagen". Je weiter oben, desto heißer. Das heißeste Becken war viel zu heiß für mich, aber das zweit heißeste war OK. Und wie in der Sauna freue ich mich eigentlich viel mehr auf die eiskalte Abkühlung danach, als auf die Hitze :) Die Hitze geht auch gut auf den Kreislauf. Nichts desto trotz ist es sehr angenehm. Und ich glaube, es hilft wirklich irgendwie gegen Muskelkater. Immer wenn wir viel Sport (z.Bsp. Wandern) gemacht haben und danach in heißen Quellen waren, hatte ich nie Muskelkater. Topp! Ich mochte die heißen Quellen in Wulai aber wesentlich mehr. Vielleicht waren sie nicht so schön mit Steinen umrandet, aber dafür war es irgendwie "lebensnaher", bodenständiger, ehrlicher. Mein Gefühl war, dass sich die Einheimischen selbst um die Quellen gekümmert haben und sich jeder für irgendetwas verantwortlich fühlte. Irgendwie habe ich mich dort "geborgener" gefühlt.

Am Donnerstag wollten wir abends eigentlich Tanzen gehen, haben es aber leider nicht über das "Vorglühen" hinaus geschafft. War aber trotzdem schön, denn wir haben viel gequatscht und gelacht. Nächsten Mittwoch geht es aber dafür auf die Piste! Die lokale Feier-Kultur muss ja auch mal ausgekundschaftet werden!

Am Freitag waren wir nochmals auf dem Elephant Mountain. Leider haben wir vor lauter Quatschen unsere letzte Metro nach Hause verpasst. Also mussten wir ein Taxi nehmen. Und wieviel bezahlt man hier in der Großstadt für eine 10-minütige Taxifahrt? Genau: 2,50 Euro / Person (7.50 Euro insgesamt). Schnäppchen. Gut zu wissen, dass man relativ günstig nach Hause kommt. Egal wann.

Als Auflockerung noch ein professionelle Selbstauslöserbild von unserer Taipei-Gruppe:

v.l.n.r: Sascha, Jeanette, Lisa, Amelie, Tobi

Di 14.08 - Batman + Scooter + Erdbeben

Heute bin ich mit den Kollegen aus der Arbeitsgruppe ins Kino gegangen. Natürlich während der Arbeitszeit, abends ist das Kino ja auch zu voll :) Bei dem Kino handelte es sich nicht nur um ein normales Kino, nein, es handelte sich um ein IMAX Kino. (IMAX kommt von "Images MAXimum") Heißt im Klartext: Eine RIEESSSIIIIGE Leinwand (ca. 28m), mit einem Film in einer extrem hohen Auflösung und einem ziemlichen guten Soundsystem. Das war schon ein wenig beeindruckend. Als Film haben wir "Batman - The Dark Knight Rises" gesehen. Überraschend fand ich, dass der Film nicht ins Chinesische übersetzt wurde, sondern in Englisch mit Untertiteln gezeigt wurde. Ich fragte nach, warum das so sei und erhielt als Antwort, das nur ganz wenige bis fast keine Filme ins chinesische übersetzt werden. Mega krass. Für 80 Millionen Deutsche wird fast jeder Film Übersetzt, aber für mehr als 1 Milliarde Chinesen nicht. Mh, sehr sehr seltsam.

Erwähnenswert ist auch meine Anfahrt zum Kino. Denn heute bin ich zum ersten Mal auf einem Scooter mitgefahren. Das macht schon richtig viel Spaß und ist weniger gefährlich und aufreibend, als ich gedacht hätte. Auch mit 80 km/h durch die Stadt ist dann kein Problem mehr :)

Und heute habe ich auch mein erstes kleines Erdbeben erlebt. Hui jui jui, wie aufregend! Nichtsahnend saß ich in der Uni und plötzlich fangen meine Beine von alleine an nach links und rechts zu wackeln und ich denke mir: Mh, irgendwas stimmt hier nicht so ganz. Nach 3 weiteren Sekunden des Schaukelns verging das Erdbeben so schnell wie es gekommen war. Später erfuhr ich, dass diese Erdbeben eine 2 auf der Richterskala hatte. Also wirklich harmlos. Aber trotzdem aufregend :)

Heute zur Auflockerung mal kein Essen (höre ich da ein "oohhhhh"), sondern Flora und Fauna ("ahhhhh"):




Mo. 13.08

Wie nicht anders nach diesem anstrengenden Wochenende zu erwarten, fiel der Montag recht gediegen aus. Erstmal schön ausschlafen. So bis um 10:00. Leider setze sofort das schlechte Gewissen ein, dass ich doch schon längst an der Uni sein sollte. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass ich um 11:00 der erste im Lab war. Puuhhh. Anscheinend hatten auch die anderen ein anstrengendes Wochenende.

Meine Produktivität war auch entsprechend an das Wochenende angepasst. Sagen wir, sie war da, aber nicht so 100%. Neben der Arbeit passierte nicht viel, außer natürlich Essen ;) Zum Mittag bestellte ich aus Versehen wieder Hühnersuppe mit einem ganzen Beinchen (na toll...), aber macht ja nix. Mittlerweile kann ich auch Hühnerbeinchen mit Stäbchen essen! Nimm das, Hühnerbein und Essen im Allgemeinen.

Das lies sich das Essen natürlich nicht gefallen. Es rächte sich damit, dass Tobi und ich uns ein Restaurant am Abend aussuchten, wo das Personal kein Englisch sprach, es keine englische Karte gab, uns auf der Karte kein Gericht bekannt vorkam und der krönende Abschluss: man sein gewünschtes Gericht selber per Hand auf einen Zettel schreiben muss (im Gegensatz zu sonst, wo man auf einem vorbereiteten Zettel ankreuzt, was man möchte). Puuhhh, da war guter Rat teuer. Aber die Leute hier sind ja sehr freundlich. Die (jungen) Gäste am Tisch neben uns bemerkten unsere Misere und halfen uns freundlich aus. Hach, läuft schon alles hier in Taiwan.

Danach ging es noch zu Cold Stone. Das ist ein Eisladen, wo das Eis auf einem kalten Stein zusammengematscht wird. Also zum Beispiel bestellt man einen "Erdbeerbecher mit Kuchenstückchen und Schokostückchen". Dann nimmt der Angestellte eine Portion Erdbeereis und legt sie auf den kalten Stein, drückt sie mit seinen beiden Eislöffeln auseinander und streut sowohl Kuchen- als auch Schockostückchen in die Mitten. Dann noch etwas Schokosoße und Schlagsahne mit dazu und alles schön durchmatschen mit den Löffeln. Fertig. Wenn man Glück hat, dann wirft der eine Angestellte einem Anderen den Eisbatzen zu und dieser fängt ihn mit einem Becher aus. Soviel Glück hatten wir aber nicht. Schade. Beim nächsten Mal vielleicht.

Und damit hier nicht nur Text steht, noch ein Foto mit Obst zur Auflockerung. (warum eigentlich immer nur Essen ... ?)

Lekkkaaaa :)

Montag, 20. August 2012

2. WE - Sun Moon Lake + Alishan

An meinem zweiten Wochenende in Taiwan besichtigten wir den "Sun Moon Lake" und den "Alishan Nationalpark". Laut Taiwanern braucht man schon allein für den Sun Moon Lake 3 Tage und für Alishan nochmal 3 dazu. Aber sie haben nicht mit der Effizienz von uns Deutschen gerechnet. Denn wir machen dass in 1+1 Tag! Ha!

So begannen wir unseren Wochenendausflug am Samstag am 7:00 Uhr (der frühe Vogel fängt den Wurm) in Richtung des Sun Moon Lake. Nach einer Fahrt mit der High Speed Rail und dem Bus (da diese Fahrten im Allgemeinen immer sehr aufregend sind heißt es bei uns jetzt nur noch: eine Fahrt mit dem Killer-Bus) kamen wir also an dem besagten Sun Moon Lake an. Für Taiwaner, und die meisten Reiseführer, ist dieser See das Reiseziel Nr. 1! Sehr sehr viele Hochzeitsnächte und Hochzeitsreisen werden angeblich an diesen See verbracht. Tja, und was soll ich jetzt sagen... Ist halt 'nen See, ne.

Für Europäer vermutlich eher mittelmäßig beeindruckend. Von der Größe her gleicht der See ungefähr dem Heydaer Stausee oder auch den Seen in der Nähe von Leipzig. Aber man redet sich ja alles schön: Wenn jemand sagt "Na toll, das haben wir in Deutschland ja auch, mindestens genauso schön." Dann muss man einfach sagen: "Kann schon sein, aber in Deutschland gibt es keine Seen mit (sub)tropischer Vegetation am Rand." Das man das zwar von 500m Entfernung schon nicht mehr unterscheiden kann, sei mal dahingestellt. Dafür sieht man Tempel und Pagoden (so tempelartige Türme)  aus den Bergen sprießen. Das hat man in Deutschland auch nicht. Und schon wird alles wieder besser. Was es aber leider wieder etwas schlecht macht, sind die Unmassen an Touristen, die sich per Boot über den See zu den Sehenswürdigkeiten fahren lassen. Aber man fügt sich, und so wurden wir auch zu Touristen und ließen uns per Boot kutschieren. Während der 5minütigen Bootfahrt gab es dann eine chinesische Ansprache. Vermutlich Informationen zu dem See. Konnten wir zwar nicht verstehen, aber immerhin war die Ansage so unangenehm laut, dass man sich kaum noch unterhalten konnte. Allgemein fühlt es sich für mich hier so an "Hauptsache Laut und Hauptsache Lärm" (darüber machen wir auch schon Späße in der Gruppe).

Hier einmal die Wahrheit über den See:
Touri Sun Moon Lake

Und dann, was man alles durch geschickte Motivwahl erreichen kann:
Sun Moon Lake von der Pagode aus gesehen

Wie freuten wir uns, das Boot endlich verlassen zu dürfen! Gleich machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Attraktion des Tages (also neben dem See), einem Tempel. Dort angekommen, waren wir aber erst einmal (bzw. die Mädels) eine Attraktion für die Taiwaner. Hier mal die Bilder von beiden Perspektiven:

Perspektive 1

Perspektive 2

Vor lauter Aufregung hat dann niemand mehr Bilder von dem Tempel gemacht. War auch nicht so schlimm, da wir eh noch schönere Tempel gesehen haben. Auch für so mittelmäßige Sehenswürdigkeiten haben wir schon einen Spruch: "Der Tempel ist schon ganz nett. Aber ne heiße Nudelsuppe ist halt auch ganz nett". Ist auf keinen Fall abwertend gemeint! Eine heiße Nudelsuppe kann wirklich sehr gut sein!

Nach dem Tempel ließen wir die Touristen hinter uns, indem wir auf einem Wanderweg in Richtung der Pagode stiefelten. Wandern scheint bei Asiatischen Touristen nicht beliebt zu sein. Zum Glück. So entkommt man dem Trubel und kann nebenbei noch tolle Natur genießen.

Sun Moon Lake
Buch aus Stein

Der Weg zur Pagode war sehr steil und lang. Die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit setze dem Ganzen dann das i-Tüpfelchen aus. Dafür wurde wir am Ende gleich mit mehreren Sachen belohnt. Zu allererst mit dem Anblick auf die Pagode an und für sich.


Nach dem Erklimmen der gefühlten 1001 Stufen wurde wir dann noch mit einer sehr schönen Aussicht über den See und das Hinterland belohnt. Und als letzter Punkt durfte jeder von uns die Glock in der Pagode mit einem großen Holzpflock anschlagen und sich dabei etwas wünschen! Toll!

Nachdem der letzte Glockschlag verhallt war (wir hatten zwischendurch herausgefunden, dass es empfehlenswert ist, den Pflock nur anzuheben und leicht zurück schwingen zu lassen und nicht wie wild drauf zukloppen - dann gibt es einen schöneren Ton und alle Umstehenden bekommen keine Gehörschäden) begaben wir uns auf den Weg zurück, wieder aufs Bot, und auch diesmal wieder mit zu vielen Touristen und zu lauter chinesischer Ansage über was auch immer. Nach einem kurzen Snack (leider nicht so lecker... wollten gebratene Nudeln, bekamen aber Nudelsuppe mit komischem Zeug (Fleisch?) drinne. Und dabei hatten wir 100% richtig bestellt... argh. Aber der Hunger treibts rein. Und der Anstand behälts drinne. Und zumindest mein Anstand muss riesig sein, denn selbst die erneute Fahrt im Killerbus konnte meinem Magen nichts anhaben)

Somit endete unsere Ausflug zum Sun Moon Lake und nahtlos begann der Alishan-Teil. Am Samstag Abend, also direkt nach der Killerbusfahrt stiegen wir um in ein extra für uns organisierter VW-Transport zu unserem Hotel in den Bergen. Die Fahrt war lang (1.5h) und sehr sehr sehr sehr kurvig. Leider (oder zum Glück) war es schon dunkel draußen und man konnte nichts von der Natur erkennen, aber somit auch nicht, wie steil es an den Rändern wirklich ist. Das der Fahrer von unserem Gesinge nicht komplett genervt war trifft dabei auch noch an ein wunder.

Um 23:00 kamen wir dann in unserem Hotel an, mit kurz abduschen und frisch machen lagen wir 24:00 im Bett. Nur um 3h später wieder aufzustehen, um eine morgendliche 1-stündige Wanderung zum tollsten Sonnenaufgang (falls man Glück hat) von Taiwan zu machen. Die nicht ganz so harte Fraktion (also alle außer Tobi, Amelie und mir) konnte bis 4:00 schlafen um dann mit dem Zug den Berg hinauf zu fahren. Auch gar keine so schlechte Idee, wenn man bedenkt, dass 3:00 vielleicht nicht die natürlichste Zeit zum Wandern ist. Außerdem sieht man gar nichts von der Umgebung. Aber dafür kann man sagen, dass man echt hart im Nehmen ist.

Und was hat uns nach 1h am Gipfel erwartet? Na, na? Richtig: Touristen! Yippie. Vorbei mit der morgendlichen Stille. Endlich mal wieder Lärm. Für besonders viel Lärm sorgten diesmal 2 Leute mit Megaphonen, die auch schon 45min vor dem Sonnenaufgang ununterbrochen in die Menge brüllten. Die romantische Stimmung lag plötzlich auf Eis. Aber das Gute an nur 3h Schlaf: Man wird apathisch und lässt den Lärm und das Gedränge einfach über sich ergehen.

Touristen + Megaphon-Mensch
Der Sonnenaufgang dann war durchwachsen. Mal war er gut zu erkennen, manchmal musste man ihn sich hinter dem dickem Nebel einbilden. Tagträumen quasi. Nach 3h auch leichter als sonst. Also sagen wir mal, der Sonnenaufgang war ganz nett :) Hier noch ein Bild, auf dem es 3x besser aussieht als in Wahrheit.


Wobei der Moment, als man dann die Umgebung nicht nur mehr als schwarze Umrisse sondern in Farbe wahrnahm, schon sehr beeindruckend war.


Diese Aussicht konnte man dann auch in Ruhe genießen, denn ungefähr alle Touristen machten sich 3 Minuten nach dem Sonnenaufgang wieder aus dem Staub (natürlich per Bahn). Und es kehrte sehr plötzlich Ruhe ein.

Dann stellten wir fest, dass wir unser Hotel noch bis 11:00 gebucht hatten. Und es war gerade mal 6:00. Das heißt noch 5h potentiell ein Bett! Wir liefen aber noch ein ganzes Weilchen auf dem Gipfel rum und hatten dann nach dem Abstieg noch 1h Zeit zum Schlafen, die wir auch nutzten :) Somit wird aus einem Tag gefühlt 2 Tage. Auch gut. Frisch erholt packte uns der Hunger. Auch diesmal gibt es wieder Essens-Sachen zu berichten, denn wir bestellten uns, neben unseren Hauptspeisen, noch eine Lillien-Suppe. Jo, ganz nett :) Schmeckt schon nach Blume. Aber die Blüten lassen sich nur in geringer Anzahl mitessen, danach wird es einem zu viel.


Nach dieser verblümten Stärkung wanderten wir los. Neben der schönen und teilweise bizarren Vegetation sind einerseits ein Tempel



und ca. 2000 Jahre, große und breite "rote taiwanische Zypressen" erwähneswert.

Der selbe Fahrer, der uns am Vortag schon hinaufbefördert hat, fuhr uns auch wieder herunter. Anscheinend war unser Singen nicht zu schlimm, oder er einfach nur sehr robust, oder das Geld von uns diese Quälerei wert. Diesmal konnten wir auch die Landschaft, mit ihren Teeplantagen, betrachten. Bis ans Meer konnte man sogar blicken. Dann mit dem High Speed Rail nach Taipei und noch fix was beim Inder.

Und so endete ein gefühlter unendlich langer Tag. Und wir haben gezeigt: Was Taiwaner an Sehenswürdigkeiten in 6 Tagen schaffen, schaffen wir in 2!

Donnerstag, 9. August 2012

12. Tag - Imbiss 2.0

Heute morgen konnte ich meinen einen Satz, den ich gestern gelernt hatte, gleich im selben Restaurant anwenden. Ging auch soweit ganz gut, nur kam dann irgendeine Gegenfrage, die ich nicht verstand. Ich zuckte also wild mit den Schultern. Im nächsten Moment streckte mir die Frau eine Scheibe Schinken hin und ich verstand. "Mit Schinken?" (da ich gestern einen Pfannkuchen mit Schinken hatte). Ich schaute, was noch so auf dem Grill lag und entschied mich, dass ich eigentlich viel lieber ein dünnes, gebratenes Schweineschnitzel in meinem Pfannkuchen hätte und zeigt also auf genau dieses. Mir wurde auch das Wort dafür beigebracht, ich habe es aber zugegebener Maßen schon wieder vergessen :(

11. Tag - chinesisch Kurs im Imbiss um die Ecke

Und wie fast immer, geht es auch in diesem Beitrag hauptsächlich ums Essen.

Denn heute habe ich zum ersten Mal ganz alleine (!) ein Eier-Omelett bestellt. Das sah so aus, dass mich nach dem "Ni hao" (= Hallo) meine chinesisch Kenntnisse verließen und ich den Angestellten mein kleines Übersetzungsbüchlein unter die Nase schob und energisch auf die Zeichen für "Eier-Omelette" und "Schinken" zeigte. Das brachte mir einige Schmunzler und eben auch ein Eier-Omelette ein. Die Frage, ob ich etwas trinken möchte, konnte ich durch Heraushören des Wortes "chá" (=Tee) erraten und ich beantwortet die Frage meinerseits durch 5-maliges Wiederholen genau dieses Wortes. Und so bekam ich noch einen leckeren, kalten schwarzen Tee mit Milch.

Nach dem Essen folgte das Bezahlen. Auch hier machen sich kulturelle Unterschiede bemerkbar. Ich musste 55$ bezahlen. Der Verkäufer streckte mir 10 Finger entgegen. Ich interpretierte das auf meine deutsche Art als "10" und schlussfolgerte weiterhin, dass es sich um 100$ handeln muss, wunderte mich aber ein wenig über den hohen Preis. Ich gab also einen 100$-Schein hin und wandte mich zum Gehen, wurde aber durch Zurufe davon abgehalten und bekam jetzt 45$ zurück. Und da dämmerte es mir: es war 5 und 5, also 55. Ganz einfach eben. Und ich wunderte mich noch mehr über mich selbst, da ich eigentlich weiß, dass man hier 10 mit seinen 2 Zeigefingern zeigt, indem man sie überkreuzt (fast so, also wollte man Vampire abhalten). Eine Sechs zeigt man hier außerdem, indem man seine Hand zu einem Telefonhörer macht, also kleinen Finger und Daumen abspreizt. Eine 7, indem man Daumen und Zeigefinger abspreizt. Besonders gefährliche für Deutsche, die 2 von irgendwas haben wollen, dann aber 7 bekommen.

Und wo ich dann einmal wieder in dem Laden war, beschloss die Verkäuferin mit mir einen kleinen chinesisch Kurs abzuhalten, wie ich denn morgen mein Essen zu bestellen hätte. Ich wiederholte immer wieder den Satz "Wô shia dan bing" (Ich möchte ein Eier-Omelette) bis ich nach einiger Zeit entlassen wurde.

Und noch ein kleines Update zum Bubble-Tea hier. Die Bubbles hier bestehen aus einer gummibärchenartigen Masse und sind NICHT wie in Deutschland mit Tee oder Sirup gefüllt. Und ich finde die Bubbles gar nicht mal so gut. Eigentlich eher ein bisschen nervig ;) Man trinkt, und auf einmal muss man auf Sachen rumkauen. Nene, dann lieber nur kalten Tee ohne ertrunkene Gummibärchen.

Mittwoch, 8. August 2012

Zehnter Tag in Taiwan

Es lies sich nicht länger heraus zögern. Wie man es auch dreht und wendet. Es geht nicht länger ohne...Die Rede ist von Wäsche waschen... Was man in Deutschland schon nicht so sonderlich gerne macht, wird leider auch  hier in der Ferne nicht angenehmer. Aber was muss das muss!

Ich habe Glück, denn ich kann die Waschmaschine von meiner Vermieterin (sie wohnt im selben Haus 1 Stockwerk tiefer) mit benutzen. Diese steht etwas versteckt:  man muss erst über den "Dachflur" in ihre Wohnung, dann abbiegen, durch ein Bad hindurch zur quasi anderen Seite des Hauses, wo dann in einer kleinen Nische außerhalb der Wohnung, im Freien, eine Waschmaschine steht. Ich muss zugeben, dass ich mich etwas unwohl fühle, durch ihre Wohnung zu laufen (man sieht auch das Schlafzimmer), nur um meine Wäsche waschen zu können. Aber ich habe das Gefühl, dass Taiwaner nicht so rigide mit ihrer Privatsphäre sind wie Deutsche.

Nach 2 Stunden wollte ich meine Wäsche wieder abholen, sah mich aber mit einem unüberwindbaren Problem konfrontiert. Das Bad, welches der einzige Zugang zur Waschmaschine ist, war verschlossen. Mh, ist wohl jemand auf der Toilette habe ich mir gedacht, bin wieder zurück in mein Zimmer und habe 10min gewartet. Aber auch danach, immer noch verschlossen. Und so langsam kam es mir auch spanisch vor, dass im Bad kein Licht brannte, obwohl es draußen schon dunkel war. Tja, was tun? Ich entschied mich bei meiner Vermieterin zu klingeln. Sie kam an die Tür und ich versuchte ihr irgendwie durch mehrfaches sagen von "problem" klar zu machen, dass hier was nicht stimmt. Sie verstand auch sofort und folgte mir zu der besagten Tür. Und auch sie klopfte und rüttelte und probierte diverse Schlüssel, aber nix führte zum Erfolg. Was tun? Ah ja, den Mann rufen! Dieser kam zu uns beiden hinzu, wackelte auch kräftig an der Tür, entschied aber bereits nach 2 Minuten, dass man hier härtere Geschütze auffahren muss. Also holte er einen Schraubenzieher. Und dann, nach 10min rumwerkeln an dem Schloss öffnete sich die Tür (das Schloss sah nun nicht mehr sooooo in Takt aus) und ich konnte meine Wäsche holen und aufhängen. Was für ein Abenteuer...

Neunter Tag in Taiwan

Die Highlights heute waren das Mittagessen in der Mensa und Abends ein Spaziergang auf den Elephant-Mountain, von welchem man einen super Überblick über Taipei hat.

Zuerst zur Mensa: Hier gibt es ein Buffet, von dem man sich bedienen kann. Da gibt es viel eingelegtes Gemüse und Fisch und Fleisch und Sachen, die ich nicht definieren kann. Man legt seine Sachen auf ein schon in verschiedenen Bereiche eingeteiltes Tablett (wie so bei kleinen Kindern: Platz für die Kartoffeln, Möhrchen und das Fleisch). Ich hatte Hühnchenbrust (hat 100% wie bei KFC geschmeckt!), Kartoffeln mit Soße, mir unbekanntes Gemüse, noch mehr mir unbekanntes Gemüse und Reis. Alles in allem 60$ = 1.50 Euro und super lecker. Und ich war pappe satt. Danach gab es noch einen großen Bubbletea für unglaubliche 40$ = 1 Euro (zum Vergleich: In Deutschland 4 Euro)

Und nun zum Elephant-Mountain. Dieser befindet sich am Stadtrand von Taipei und bietet nach einer recht mühsamen Besteigung von gefühlten 500 Treppenstufen eine fantastische Aussicht über Taipei. Zuvor hatten wir uns noch Maracujas gekauft. Einen ganzen Beutel (ca. 15 Stück) für 50$ = 1.25 Euro. Unglaublich.

Taipei 101

Taipei vom Elephant Mountain aus gesehen

Anreiseweg


Street Art :)

Taipei 101 everywhere

Achter Tag in Taiwan

Heute war mein erster Arbeitstag in Taiwan. Ich wurde frühs von Anchiang abgeholt und wir aßen gemeinsam Frühstück (Pfannkuchen natürlich). Danach lernte ich auch meinen Gast-Professor kennen. Ich muss sagen, ich fühle mich sehr wohl hier in der Arbeitsgruppe! Alle sind sehr nett und freundlich und hilfsbereit.

Zum Mittag gab es Nudelsuppe mit einem kompletten Hühnerbein. Klingt erst einmal unspektakulär, bis man dann feststellt, dass man nur Stäbchen zum Essen hat. Tolle Wurst (bzw. Hühnerbein) dachte ich mir. Wie isst man das jetzt? Der reguläre Weg wäre gewesen, das Beinchen mit den Stäbchen am Gelenk zu packen und dann abzuknabbern. Mein Weg war: Das Hühnerbein abkühlen lassen und die linke Hand zu benutzen :)

Abends waren wir noch in einer Bar mit dem Namen "Bastille", in der es eine Unmenge an verschiedenen, internationalen Teesorten (hauptsächlich belgische) gibt. Da ich aber keine Lust auf Bier hatte, entschied ich mich für eine Kanne Highmountain Tee mit 2 Scheiben Toastbrot als Snack. Auch sehr schmackhaft der Tee!

Siebter Tag in Taiwan

Nachdem ich mich gestern gut erholt hatte, war es heute an der Zeit für einen Ausflug! Einige Stipendiaten aus Taipei und ich machten uns am frühen Morgen auf den Weg nach Wulai. Wulai bezeichnet sowohl eine ländliche Gegend als auch eine kleine Stadt im Süden von Tapei (ca. 20km entfernt).

Unser Ausflug begann mit einer abenteuerlichen Reise in einem gut gefüllten Bus über steile, sich eng windende Bergstraßen hinweg. Da es keine Sitzplätze mehr gab mussten wir stehen, was der ganzen Busfahrt auch etwas von einer Achterbahnfahrt gab. Nur halt ohne Sicherheitsgurt. Die Busfahrer hier sind wirklich ziemlich schmerzfrei. Da geht es gerne mal schnell in die Kurven, auch an den engsten Stellen werden Scooter überholt und möchte man einsteigen, so gleicht das fast einem Aufspringen in den Bus. Aber es ist wie alles hier: Irgendwie ein bisschen gewöhnungsbedürftig und unvorstellbar und "krass", aber es funktioniert und wie von Zauberhand passiert niemanden etwas!

So ließen wir die Großstadt hinter uns und gelangten ländliche Gegend:

Wulai bei Ankunft

Bergstraße nach Wulai, Richtung Taipei:

Richtung Taipei (allerdings nicht über die rote Brücke)

Das Wetter war etwas durchwachsen, aber davon haben wir uns nicht aufhalten lassen und sind selbstbewusst Richtung (touristischer) Innenstadt marschiert um dann weiter über den "Lovers Walk" (eigentlich nur ein normaler Weg) in Richtung der Wulai Wasserfälle zu gelangen. Und jetzt konnten wir dem vergangenen Taifun endlich mal etwas positives abgewinnen: Durch den vielen Regen führte der Wasserfall auch entsprechend viel Wasser!

Wulai Wasserfall

Und jetzt höre ich Stimmen laut werden: "Mooaahhh, da habe ich aber schon schönere und größere Wasserfälle gesehen, zum Beispiel in Norwegen!" Ja, da stimme ich zu. Aber dieser hier ist umgeben von (sub?)tropischen Pflanzen!

Wir wanderten weiter, um noch einen weiteren Wasserfall, angeblich einer der 5 schönsten in Taiwan, in 4km Entfernung zu sehen. Unser "Wanderweg" (nennen wir es Bürgersteig an einer Straße) führte uns am Wulai River entlang, welcher von steilen und hohen Felsen umgeben ist, die wiederum mit üppigen, grünen Pflanzen überwuchert sind. Aller sehr tropisch also. Inklusive dem feuchten, warmen Wetter und gelegentlichen Regen. (Allgemein fühlt sich die Haut die ganze Zeit feucht an. Denn entweder man schwitzt, oder es regnet)

unser "Wanderweg" entlang dem Wulai River

Diese Kette ist 100% bio (= schöner Naturschmuck)

Doch dann, nach 4km Marsch die große Enttäuschung. Durch den Taifun (arrrghhhh) war der Zugangsweg zu dem zweiten Wasserfall versperrt. Doooof! So blieb uns also nichts weiter übrig, als unverrichteter Dinge wieder Richtung Wulai aufzubrechen. Immerhin führte der Weg (und diesmal war es wirklich zum Teil keine Straße sondern richtiger Naturweg) an 10 kleineren Wasserfällen vorbei.

Unsere Enttäuschung wurde durch den Besuch einer heißen Quelle wieder gedämpft (wobei gedämpft irgendwie das richtige Wort ist). Denn Dampf gab es hier reichlich. Es gab mehrere Becken, in die heißes Wasser eingelassen wurde. Die Temperaturen reichten von "Verdammt, das ist viel viel zu heiß" über "Puh, ganz schön heiß" und "Joa, ganz gut heiß" bis hin zu "Willkommene Abkühlung". Und das beste, es gab eine Dampfsauna. Diese bestand aus ca. 10 kunterbunten Planen, welche zu einem 2m hohen und 3 mal 3 Meter Grundfläche großen Quader zusammengebastelt wurden. Innen konnte man sich hinsetzen und dann hat ein Einheimischer die ganzen Zeit heißes Wasser gegen eine Ecke geschleudert. Und tatsächlich, nach bereits 30s wurde es ziemlich warm in der Sauna. Und wie immer: Komisch und unmodern, aber es funktioniert. (manche Dinge können soooooo einfach sein)

Sechster Tag in Taiwan

Heute war nicht viel los. Nach 15h schlafen war ich immer noch relativ müde und habe es nur geschafft, mein kleines Taiwan-Übersetzungsheft anzufangen und mir eine englische Anleitung für die Fernbedienung für die Klimaanlage aus dem Internet herunter zu laden (was mich ganze 30min gekostet hat!). Hier ein paar Bilder von meinem Taiwan-Büchlein:

die wichtigsten Zeichen für Essen, entnommen aus Speisekarten

noch mehr Auswahl...

Fünfter Tag in Taiwan

Nachdem es dann gestern doch etwas spät wurde, sagen wir so gegen 8:00 frühs, habe ich beschlossen auf die noch verbleibenden 30 Minuten Schlaf zu verzichten und gleich zum Frühstück und Sachen packen überzugehen. Denn irgendwie habe ich es gestern Abend total vergessen, dass wir heute Tainan schon verlassen und das man dazu seine Sachen muss...

Aber die Sachen waren relativ schnell gepackt, denn ich habe gar nicht erst so viele Sachen ausgepackt (geschickt!). So verließ der Großteil von uns (20 von 25) Tainan in Richtung der Städte, in der das Praktikum stattfindet. Und somit ging es mit dem Hochgeschwindigkeits wieder zurück nach Taipei. Hier wurde ich gleich freundlich von Wei-Lin empfangen. Wir trafen einen weiteren Kollegen aus der Arbeitsgruppe, Anchiang, aßen etwas und fuhren mit der U-Bahn (MRT) zu meiner neuen Unterkunft. Und yippie, ich habe jetzt einen chinesischen Mietvertrag!!!

Das ca. 9qm große Zimmer plus einem 6qm großes Bad befindet sich im 5. Stock eines privaten Wohnhauses. Ich wohne quasi auf der Dachterasse  ;-) (die genau Position der Wohnung: https://maps.google.com/?ll=25.023333333333333,121.54066666666667&q=Rent@25.023333333333333,121.54066666666667) Google Streetview für eine Außenansicht der Straße mit dem Haus ist verfügbar.

mein Mietvertrag in Taipei

Hier auch noch meine neue Adresse, falls mir jemand Post schicken möchte :)
neue Adresse in Taipei

Dann schnell Sachen ausgepackt, noch was zum Abendbrot gegessen und dann erstmal für 15h ins Bett!