Dienstag, 4. September 2012

Fr, 31.08 - Penghu Tag 1

Obwohl es gestern nach dem Geisterfest in Keelung doch recht spät wurde, ging es heute wieder früh raus, um den Flug nach Penghu um 9:00 zu bekommen. Penghu ist eine relativ kleine Inselgruppe westlich von Taiwan.

Der Start war allerdings etwas verkorkst. Ich hatte vergessen mein Taschenmesser und meine Bartschere aus meinem Rucksack auszupacken. Das gab natürlich erstmal ungewollten Stress am Flughafen. Aber nach einigem Hin und Her konnte ich meine Sachen dann doch am Flughafen hinterlegen. Der Flug nach Penghu dauert gerade mal 45 Minuten und direkt nach dem Start gibt es ein schnelles Getränk und dann setzt der Pilot auch schon wieder zur Landung an. Am Flughafen angekommen, fragte ich nach einem Bus, der in Richtung meines Hostels führen würde. Die Frau an der Touristeninformation schien etwas verwirrt und fragte, in welchem Hostel ich wohnen würde. Anscheinend fahren nämlich nicht allzuviele Busse auf der Insel. Aber dafür hat jedes Hostel einen Pick-Up Service. Man wird also persönlich vom Flughafen abgeholt. Und nach einem kurzen Telefonat und 20 Minuten warten wurde auch ich dann vom Flughafen abgeholt. Cooler Service. Der Weg zum Hostel dauerte allerdings viel länger als gedacht. Denn wir mussten auch noch andere Reise vom Hafen in Magong, der Hauptstadt der Insel, abholen. Zwischenzeitlich gab es aber einen kleinen Stop an einem Aussichtspunkt und beim Dumplings-Laden um Essen zu fassen. Die beiden Jungs vom PickUp Service aus dem Hostel sprachen relativ gut English und waren eingentlich auch sonst sehr redensfreundlich und cool, aber nach einer gewissen Zeit wirkte es dann doch etwas ausgesetzt.

Nach 1.5h kamen wir dann also am Hostel an und das Erste was zu tun war, war einen Roller für das komplette Wochenende zu mieten. Denn ohne Roller geht auf der Insel mal gar nichts! Laufen ist zu weit und Busse fahren einfach nicht. Ich bekam einen E-Roller. Und was soll ich sagen: Ich finde das schon gut, ohne Benzin fahren zu können. Aber trotz alledem war der Roller etwas nervig. Zuallererst fuhr der Roller maximal 50 km/h :( Dann muss man alle 30km den Akku wechseln. Das tut man in einem beliebigen Seven-Eleven (kleiner 24h Laden). Der einzige Vorteil: Das wechseln des Akkus ist unkompliziert und kostenlos. Wird nämlich von der Insel subventioniert.

E-Roller, Kakteen und ich



Nach einer kurzen Einführung bin ich dann losgedüst um Tobi und Melanie zu treffen, die schon einen Tag früher nach Penghu geflogen sind. Und was für ein schönes Gefühl mit dem Roller über die Insel zu fahren! Die Straßen leer, links und rechts Palmen, Kakteen und dahinter Strand und Meer. Der Fahrtwind war angenehm kühl in der allgemeinen Hitze... Herrlich! Wir haben uns dann einige Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten wie die "Howl Caves" und einen Tempel angeschaut.

Die Howl-Caves. ca. 2.5m breit und 4m tief
Der Tempel von außen

Nach diesem kleinen Sightseeing ging es dann Wellenreiten (Surfen)! Gut das Tobi und Melanie das unbedingt wollten, denn von alleine wäre ich da nicht drauf gekommen. Und ich muss sagen: Es hat riesen Spaß gemacht!!! Die Wellen waren nicht zu stark, was für Anfänger ganz gut ist. Zwar mussten wir auch manchmal eine ganze Weile auf eine gute Welle warten, aber in der Zeit haben wir uns einfach auf unsere Surfbretter gelegt und uns gesonnt. Und dann eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann: Nachdem wir schon eine ganze Weile gesurft sind und auch schon einige Erfahrungen gesammelt hatten kam eine Gruppe (ca. 15) Taiwanesen an den Strand. Die Jungs waren anscheinend Verfechter des beliebten Mottos "Hauptsache Laut!" und sprangen wie wild in Wellen. Wir haben kurzzeitig gescherzt, dass es sich anscheinend um eine Art Mutprobe handelt, dass man mit offenen Augen ins Meer springen muss :D Das würde zumindest das laute Gebrülle erklären. Übermütig wie ich war, meinte ich dann scherzhaft zu Tobi: Hey, lass uns die Mädels mal richtig beeindrucken, nicht nur mit Gebrülle, sondern mit ner coolen Surfernummer. Und manchmal hat man einfach Glück im Leben: Ich legte mich also auf das Surfboard und wartete auf eine gute Welle. Sie kam, Tobi gab mir noch ein wenig Schwung mit auf den Weg und ich bekomme die Welle perfekt! Ich gewinne also an Geschwindigkeit, stehe gekonnt auf, stelle mich cool auf das Surfbrett, fahre bis an den Strand, steige lässig ab, dreh mich um und geb Tobi einen Daumen nach oben. Epic Win!!! Konnten wir mal wieder richtig Eindruck schinden :D Und lachen, dass es wirklich geklappt hat ;)

nach dem Wellenreiten. vlnr: Ich, Tobi und Melanie
Abends haben wir noch einige andere Stipendiaten in Magong getroffen (wir wohnten mehr im Süden, am Surfer-Strand). In einem Pub haben wir dann noch gemütlich ein Bierchen getrunken. Und was macht so einen Pub-Besuch erst richtig gut? Na, na, wer weiß die Antwort: LÄRM! Ohne Lärm geht hier nichts. Da kam laute (deutsche Schlagermusik) aus den Boxen und am Nachbartisch wurde lauthals ein Geburtstag gefeiert. Aber das gemütlich, ruhige Bier am Strand nach der Rückfahrt war mir dann doch lieber.

unser Strand

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