Dienstag, 4. September 2012

Sa, 01.09 - Penghu Tag 2

Tobi hat einen Arbeitskollegen an der Uni, der aus Penghu kommt. Und von dem Arbeitskollegen scheint der Vater auf der Insel sehr berühmt zu sein. Angeblich war er Wissenschaftler und hat etwas erfunden, dass der Insel viel Aufschwung gebracht hat. Und jeder auf der Insel ist ihm irgendwie dankbar. Und genau bei diesem Arbeitskollegen, dessen Vater (wir nannten ihn nur noch "den König") und dem Rest der Familie waren wir zum Essen eingeladen. Welche Ehre! Wir haben allerdings nicht bei der Familie zu Hause gegessen (ich weiß auch gar nicht, wie ich erst denken konnte, dass wir bei jemanden zu Hause essen würde. Man isst doch hier fast immer außerhalb), aber dafür in einem sehr noblen Restaurant. Ich war erst etwas skeptisch als ich hörte, dass es nur Fisch und Meeresfrüchte geben wird... Aber es war alles so lecker. Da gab es zuerst rohen Fisch, kleine Schnecken und Seeigel. Wobei mir da eigentlich nur der rohe Fisch geschmeckt hat. Die kleinen Schnecken war auch nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Der Seeigel hatte eine komische Konsitenz. Weich und so halb glibbrig. Danach gab es noch einen kompletten gekochten Fisch (lecker!), Riesen-Scampis (lecker, aber das Schälen nervt), 2 Fisch-Suppen (naja, OK), kleine frittierte Fische als Snack (angeblich konnte man die Gräten, aber war nicht so empfehlenswert), Gemüse-Scampi-Würfel die man in ein Salatblatt als Füllung einrollte und zu letzt Tintenfisch (nicht sooooo mein Ding). Alles in Allem war das Essen gut, wir haben Bier mit dem König getrunken (Yeah!) und die Stimmung war nur teilweise verlegen. Nach diesem guten und kostelosen Essen gab es noch ein Eis und dann ging es Windsurfen.

Windsurfen ist auch nicht schlecht, aber etwas schwerer zu erlernen als Wellenreiten. Und wir hatten auch ein wenig Pech, denn wir hatten kaum Wind. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es mit mehr Wind wesentlich mehr Spaß macht, wenn man auch mal etwas schneller fahren kann. Selbst der Surflehrer auf seinem Stech-Padel-Boot war schneller als wir beim Surfen. Sooo deprimierend. Aber immerhin beherrsche ich jetzt einige Grundlagen des Windsurfens. Als es dann dunkel wurde gaben wir die Surfboards zurück und gingen bei Sonnenuntergang noch etwas schwimmen. Auch sehr schön! Am Horizont ein Gewitter mit zuckenden Blitzen, und gleich daneben blau-rot-lila schimmernde Wolken. Als wir aus dem Wasser gingen, fiel uns auf, dass einige Einheimische anscheinend etwas aus dem Wasser einholten. Es war ein Netz (wir scherzten, dass der König das Netz erfunden hat und die Einheimischen ihm deshalb so dankbar sind). Wir gingen also etwas näher um das Geschehen zu beobachten und wurden auch gleich dazu angehalten beim Herausziehen zu helfen. Und als braver Deutscher packt da natürlich schonmal gerne kräftig mit zu. In dem 1m hohen und vermutlich 300m langem Netz hatten sich hauptsächlich Krebse und Kugelfische verfangen. Es gab da aber auch einen Rochen, einige Tintenfische und mehrere andere Fische.


Tobi und ich am Strand nach dem Windsurfen bei Sonnenuntergang

altes Boot am Strand
Einheimische ziehen ein Netz aus dem Meer

Am Abend fuhren wir zu einem anderen Strand, denn dort sollte es ein Feuerwerk geben! Wir fuhren extra etwas früher los um noch etwas zum Abendbrot essen zu können. Und diesmal kamen wir in den Genuss des Taiwanischen Grillens! Das Restaurant direkt am Strand hatte ca. 20 "Grill-Tische". So einen Grill-Tisch kann man sich wie einen Tisch auf einer Autobahnraststädte vorstellen, nur das an einem Ende ein Fach für heiße Kohlen eingelassen ist. Für umgerechnet 9 Euro konnte man dann 1h All You Can Eat essen. Es gab Schweinefleisch, Hähnchenfleisch, Hähnchenherzen, Würstchen, Mais, Pilze, Paprika, Scampis, Tofu und noch einiges mehr. Dazu gab es natürlich Bier :) Zwischenzeitlich bewunderten wir das Feuerwerk, das schon nicht schlecht war, aber natürlich nicht so groß wie das Feuerwerk damals in Taipei. Wir ließen den Abend am Strand mit einem gemütlichen Bierchen ausklingen und machten uns dann langsam auf den Nachhauseweg. Nur eine Sache erhielt nochmal kurz unsere Aufmerksamkeit: Ein Bagger. Und der Zündschlüssel steckte noch... Und der Strand war menschenleer... Also ab rauf, die Karre angeschmissen und mal 1 Meter gefahren, die Schaufel ein wenig bewegt und dann aber nicht wie ab nach Hause.


Grillen! Lecker!

Ah, und noch eine Nebeninformation. Auf Penghu trifft sich die Jugend anscheinend nicht an Bushaltestellen (gibt ja vermutlich auch keine), sondern beim nächsten Seven-Eleven. Der hat ja auch 24h am Tag auf. Kann man sich also auch zu später Stunde noch ein Bier kaufen. Und ich muss zugeben, ich mag das eigentlich ganz gerne, mit den 24h 7 Tage die Woche Läden. Kann man immer einkaufen gehen, wann man möchte. Sehr bequem.

Taiwan - Touched my heart

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