Mittwoch, 8. August 2012

Siebter Tag in Taiwan

Nachdem ich mich gestern gut erholt hatte, war es heute an der Zeit für einen Ausflug! Einige Stipendiaten aus Taipei und ich machten uns am frühen Morgen auf den Weg nach Wulai. Wulai bezeichnet sowohl eine ländliche Gegend als auch eine kleine Stadt im Süden von Tapei (ca. 20km entfernt).

Unser Ausflug begann mit einer abenteuerlichen Reise in einem gut gefüllten Bus über steile, sich eng windende Bergstraßen hinweg. Da es keine Sitzplätze mehr gab mussten wir stehen, was der ganzen Busfahrt auch etwas von einer Achterbahnfahrt gab. Nur halt ohne Sicherheitsgurt. Die Busfahrer hier sind wirklich ziemlich schmerzfrei. Da geht es gerne mal schnell in die Kurven, auch an den engsten Stellen werden Scooter überholt und möchte man einsteigen, so gleicht das fast einem Aufspringen in den Bus. Aber es ist wie alles hier: Irgendwie ein bisschen gewöhnungsbedürftig und unvorstellbar und "krass", aber es funktioniert und wie von Zauberhand passiert niemanden etwas!

So ließen wir die Großstadt hinter uns und gelangten ländliche Gegend:

Wulai bei Ankunft

Bergstraße nach Wulai, Richtung Taipei:

Richtung Taipei (allerdings nicht über die rote Brücke)

Das Wetter war etwas durchwachsen, aber davon haben wir uns nicht aufhalten lassen und sind selbstbewusst Richtung (touristischer) Innenstadt marschiert um dann weiter über den "Lovers Walk" (eigentlich nur ein normaler Weg) in Richtung der Wulai Wasserfälle zu gelangen. Und jetzt konnten wir dem vergangenen Taifun endlich mal etwas positives abgewinnen: Durch den vielen Regen führte der Wasserfall auch entsprechend viel Wasser!

Wulai Wasserfall

Und jetzt höre ich Stimmen laut werden: "Mooaahhh, da habe ich aber schon schönere und größere Wasserfälle gesehen, zum Beispiel in Norwegen!" Ja, da stimme ich zu. Aber dieser hier ist umgeben von (sub?)tropischen Pflanzen!

Wir wanderten weiter, um noch einen weiteren Wasserfall, angeblich einer der 5 schönsten in Taiwan, in 4km Entfernung zu sehen. Unser "Wanderweg" (nennen wir es Bürgersteig an einer Straße) führte uns am Wulai River entlang, welcher von steilen und hohen Felsen umgeben ist, die wiederum mit üppigen, grünen Pflanzen überwuchert sind. Aller sehr tropisch also. Inklusive dem feuchten, warmen Wetter und gelegentlichen Regen. (Allgemein fühlt sich die Haut die ganze Zeit feucht an. Denn entweder man schwitzt, oder es regnet)

unser "Wanderweg" entlang dem Wulai River

Diese Kette ist 100% bio (= schöner Naturschmuck)

Doch dann, nach 4km Marsch die große Enttäuschung. Durch den Taifun (arrrghhhh) war der Zugangsweg zu dem zweiten Wasserfall versperrt. Doooof! So blieb uns also nichts weiter übrig, als unverrichteter Dinge wieder Richtung Wulai aufzubrechen. Immerhin führte der Weg (und diesmal war es wirklich zum Teil keine Straße sondern richtiger Naturweg) an 10 kleineren Wasserfällen vorbei.

Unsere Enttäuschung wurde durch den Besuch einer heißen Quelle wieder gedämpft (wobei gedämpft irgendwie das richtige Wort ist). Denn Dampf gab es hier reichlich. Es gab mehrere Becken, in die heißes Wasser eingelassen wurde. Die Temperaturen reichten von "Verdammt, das ist viel viel zu heiß" über "Puh, ganz schön heiß" und "Joa, ganz gut heiß" bis hin zu "Willkommene Abkühlung". Und das beste, es gab eine Dampfsauna. Diese bestand aus ca. 10 kunterbunten Planen, welche zu einem 2m hohen und 3 mal 3 Meter Grundfläche großen Quader zusammengebastelt wurden. Innen konnte man sich hinsetzen und dann hat ein Einheimischer die ganzen Zeit heißes Wasser gegen eine Ecke geschleudert. Und tatsächlich, nach bereits 30s wurde es ziemlich warm in der Sauna. Und wie immer: Komisch und unmodern, aber es funktioniert. (manche Dinge können soooooo einfach sein)

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