Montag, 6. August 2012

Zweiter Tag in Taiwan

Nach einer unruhigen, viel zu warmen und verschwitzten Nacht brach der zweite Tag in Taiwan an. Das Jetlag ist OK, eigentlich fühle ich mich relativ munter. Oder bin einfach immer noch in Aufregung.

Gestartet haben wir den Tag mit einem typischen taiwanischem Frühstück: Eierkuchen gefüllt mit Eiern (*yeah*), Fleisch und Kraut. Der Hammer! Alles schon in stäbchengerechte Teile geschnitten. Dazu gibt es eine Sojamilch, die allerdings nicht 100% mein Fall ist. Aber alle anderen (Vegetarier) sagen, die Sojamilch sei SOOOviel besser als in Deutschland. Vielleicht weil sie SOOOviel süßer ist als in Deutschland?! Kosten für diese Frühstück: 50$ = 1.25 Euro. *awesome*
typisches Frühstück in Taiwan: Eier-Omlett (Egg omlett)

Nach dieser Stärkung begann nun der erste Tag des chinesisch Kurses. Tja, was soll ich sagen. Eigentlich ist es wirklich gar nicht sooo schwer am Anfang, wenn man mal die Aussprache vernachlässigt. Zieht man allerdings die Aussprache mit in Betracht, so gelange ich sofort an meine Grenzen. Das Problem: Chinesisch ist eine tonale Sprache. Das heißt, jede Silbe kann in 5 verschiedenen Tönen ausgesprochen werden (ich höre aber kaum einen Unterschied), was auch 5 verschiedene Bedeutung zur Folge hat. Aber dafür ist die Lehrerin sehr energisch und lustig und hat offensichtlich viel Spaß mit uns ;) Es wird also viel gelacht.

Zum Mittag gab es ziemlich unspektakulär Essen von Subway (*shame on us*), aber um diesen Frevel wieder auszugleichen sind wir durch kleine verwinkelte Gassen gelaufen und haben uns voller Verwunderung umgeschaut. Da steht auf einmal ein Restaurant in mitten von Häusern oder gar ein kleiner Tempel. Kein Haus will so richtig zu seinem Nachbarn passen, aber egal wie eng die Gasse ist, Abstellplatz für ein paar Mopeds (Scooter) findet sich immer.

Zurück von diesen Abenteuern folgte die Nachmittagseinheit in Chinesisch, aber auch das ging vorbei :)

Und damit kommen wir zum Höhepunkt des heutigen Tages: Dem Nachtmarkt. Solch ein Nachtmarkt besteht aus kleinen Buden, an denen Essen oder Kleidung verkauft wird. Oder aber es handelt sich um (Glücks)Spielbuden (Taiwaner lieben Glücksspiel). Bei dem Essen handelt es sich meistens um kleine Snacks. Es gibt also kleine Buden, die verkaufen nur gegrilltes Fleisch. Oder kleine Buden, die verkaufen nur frittierte Süßkartoffelbällchen. Oder kleine Buden, die verkaufen nur Teigklöße. Und so weiter. Eben so kleine Häppchen von denen man nur ein bisschen satt wird, die aber nicht viel kosten. Somit kann man also viel probieren. Bei mir gab es:
  • gegrilltes Schweinefleisch, gefüllt mit Bohnen und Gemüße (also 3 kleine Rouladen auf einem Spieß). Soooo lecker. Die Marinade, ein Traum. Das Fleisch, zart! Fast schon besser als Thüringer Bratwürste
  • ein gegrilltes Hähnchenherz, ganz OK
  • Gelatine-Klöße mit Fleischfüllung. So mittelmäßig mit der Gelatine. Teigklöße sind besser
  • frittierte Süßkartoffeln. Schmecken nach fast nichts, außer nach Fett
  • 1 Fischbällchen. Nicht so pralle
  • 2 Garnelen. Und dazu gibt es jetzt diese Geschichte:
Wir laufen also über den Markt und sehen auf einmal 2 Bassins mit noch lebenden Garnelen. Und wir denken uns: Achja, lecker. Wir verhandeln also irgendwas mit dem Budenbesitzer und es kommt dabei raus: 3 für 100$. Das coole an der Sache: Man muss sich die Garnelen selber angeln. Wir bekommen also einen 40cm langen Stock, an dem vorne ein Angelhaken an einer 10cm langen Schnur hängt. Nach einigem hin und her und der Erkenntnis, dass es am Schwanz am besten geht, haben wir eine Garnele geangelt. Die Freude war groß, also ab zur Nächsten (natürlich die dickste). Aber auf einmal reist die Angelschnur ab. Wir wundern uns, geben dem Budenbesitzer ein Zeichen und bekommen auch prompt eine neue Angel. Nach einer weiteren Minute wird uns dann auf einmal klar, dass es sich hierbei um eine Art Glücksspiel handelt: Die Angelschnur ist mit Absicht lose an der Angel befestigt. Und man bezahlt nicht für 3 Garnelen, sondern für 3 Angeln. Und kann damit so viele Garnelen fischen, wie man halt schafft. Und so haben wir 6 Garnelen für 3 Leute geangelt. Die wurden auch prompt lebens auf den Grill gelegt und 4 Minuten gegart. Geschmacklich zwar etwas fad, aber trotzdem ein Erlebnis.

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